Auf ein Wort

„Als sie aufblickten, sahen sie nur noch Jesus!“   

Matthäus 17,8

Karsten Künzl

Jesus fest im Blick

Über die Entstehung des großen Werkes „Das letzte Abendmahl“ von Leonardo da Vinci gibt es viele kleine Geschichten. Eine davon beeindruckt mich sehr. Wenn man auf das Gemälde schaut, werden die Blicke merkwürdigerweise von allen Punkten des Bildes auf die Person Jesus gelenkt. Die Perspektive ist vom Maler so gewählt, dass man zwangsläufig immer zum Kopf Jesu schauen muss. Da Vinci war sehr zufrieden, dass ihm das so gut gelungen war. Denn darauf kam es ihm an, auch wenn er mit anderen Details seines Gemäldes viel Zeit verbracht hatte. In eines der Fenster hatte der Maler ein ganz kleines Schiff gemalt. Allein daran hatte er volle drei Wochen mit allergrößter Sorgfalt gearbeitet.

Zur feierlichen Enthüllung des Wandgemäldes im Dominikanerkloster Santa Maria delle Grazie in Mailand kamen 1498 viele Leute, um das Werk des Meisters zu sehen. Leonardo beobachtete, dass viele Besucher vor allem das kleine Schiff bewunderten. Sie staunten darüber, wie meisterhaft dem Maler dieses Schiffchen gelungen war und dass gerade darin seine außergewöhnliche Begabung sichtbar würde. Am Abend, als Leonardo allein mit seinem Bild war, nahm er Farbtopf und Pinsel und löschte mit einem einzigen Pinselstrich die wochenlange Arbeit aus. Das Schiff verschwand für immer aus seinem Bild. Dabei sagte Leonardo: „Niemand soll je wieder in meinem Bild auf etwas anderes seine Bewunderung richten als auf Jesus!“

Lassen Sie mich an diesem Satz da Vincis nur ein einziges Wort verändern. Ich möchte für das Wort „Bild“ das Wort „Leben“ setzen. Denn genau das ist es, wozu uns die Schreiber des Neuen Testaments herausfordern: „Niemand soll je wieder in meinem Leben auf etwas anderes seine Bewunderung richten als auf Jesus!“ Nicht Mose oder Elia sind wichtig, sondern allein Jesus gilt es im Blick zu haben. Das mussten Petrus, Jakobus und Johannes auf dem Berg der Verklärung lernen. Und das gilt es auch für uns, in den Alltag umzusetzen. Deswegen schreibt der Apostel Paulus: „Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn!“ (Kolosser 3,17). Wir sind Gottes Kinder! Unser Leben spiegelt etwas von der Herrlichkeit Gottes wider. Andere dürfen an uns erkennen, wie wunderbar ein Leben mit Jesus ist.

Dazu müssen wir Jesus allerdings fest im Blick haben. Und es könnte auch sein, dass manche Dinge aus unserem Leben entfernt werden müssen, damit Jesus wieder mehr zur Geltung kommt. Ein Pinselstrich reicht dazu oft nicht. Aber ich wünsche Ihnen den Mut, Ihr Leben so umzugestalten, dass Jesus wieder im Mittelpunkt steht.

Ihr Karsten Künzl


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